Am nächsten Morgen geht es wieder alleine weiter. Auf der einen Seite, so scheint es mir, lerne ich haufenweise tolle, neue Leute kennen, auf der anderen Seite muss ich sie alle alsbald zurücklassen.

Wobei ich heute mit ganz anderen Problemen zu kämpfen habe. Während es in den Morgenstunden noch einigermaßen kühl ist, steigt die Temperatur bald schonungslos an. Der Wetterbericht hat gefühlte 38° Celsius angekündigt. Seitdem ich in Ungarn bin, ist die Landschaft viel weiter und offener geworden. Das heißt auch, es gibt viel weniger Schatten.

DSCN0471

Während ich fahre, fühlt es sich durch den Fahrtwind noch weniger heiß an. Aber wenn ich stehen bleibe, tauche ich in einen Hitzewall ein. Gott sei Dank kann ich 4,5 Liter Wasser transportieren.

Am dritten Tag nach Wien werde ich dann immer langsamer. Nicht nur macht mir die Hitze unglaublich zu schaffen, mittlerweile spüre ich auch die 250 km der letzten zwei Tage in meinen Beinen. So sitze ich total fertig am Straßenrand, esse gerade eine Honigmelone und denke darüber nach, wie ich die letzten Kilometer nach Budapest bloß schaffen soll. Da kommt auf einmal ein anderer Reiseradfahrer des Weges. Das ist meine Chance! Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass der Mann ein Engländer auf dem Weg nach Istanbul ist. Und sein Ziel für heute: Budapest! Ich frage ihn, ob wir zusammen fahren wollen, was er mit einem freudigen „Yes, of course!“ beantwortet.

Engländer

Lange habe ich aber nicht zu lachen. Der Engländer will bis 15:00 in Budapest sein. Das bedeutet wir fahren unglaublich schnell. Fast 30 km/h in der Ebene. Habe ich schon erwähnt, dass es verdammt heiß ist?

Tatsächlich rollen wir dann aber gegen 15:00 auf einem zweispurigen Highway in Budapest ein. Nachdem wir uns getrennt haben, lasse ich mich erstmal unter einem Gebüsch nieder, um zu verschnaufen. Zu mindestens bin ich jetzt zwei Stunden früher in Budapest als geplant.

BudapestSicht1

Die extra Zeit nutze ich, mir die Stadt ein bisschen anzuschauen. Auch Budapest hat einige schöne Gebäude zu bieten. Ein Ausschnitt davon:

Die Große Synagoge:

GroßeSynagoge

St.-Stephans-Basilika:

St.-Stephans-Basilika

Burgpalast:

Burgpalast

Am Abend checke ich in einer Jugendherberge ein. Hier fällt mir das erste Mal richtig auf, dass sich mein Rhythmus verändert hat. Während für einige der Abend erst um 22:00 los geht kann ich meine Augen schon um 20:00 kaum mehr offen halten. Normalerweise baue ich mein Zelt vor Sonnenuntergang auf und gehe dann schlafen. Mit Sonnenaufgang stehe ich dann auch wieder auf.

 

Ich bekomme immer wieder Fragen von verschiedenen Leuten über meine Tour. Ich denke, dass diese für alle interessant wären. Deswegen will ich darüber einen Blog-Artikel schreiben. Z.B. würde ich Fragen beantworten wie:

  • Welches Fahrrad fährst du?
  • Was isst du so?
  • Wo schläfst du?
  • Ist das nicht gefährlich?
  • Was nimmst du alles mit?

Was haltet ihr davon? Habt ihr weitere Fragen? Schreibt sie in die Kommentare!

 

Datum: 06. August 2015 - 08. August 2015

6 Kommentare

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  • Lieber Samuel,
    schön wieder etwas von dir zu lesen. Ich hab‘ mir schon etwas Sorgen gemacht, nachdem du einige Tage nichts geschrieben hast.
    Weiterhin eine erfahrungsreiche Radtour wünscht dir
    Günter Sedlmeier

    • Mir geht es gut. 🙂 Ich schaue, dass ich ca. zwei mal die Woche einen Artikel veröffentliche, idealerweise immer montags und donnerstags. Wenn länger nichts kommt finde ich wahrscheinlich keinen Internetzugang.

      Grüße Samuel

  • Hi Samuel,
    hört sich nicht mehr so locker an wie am Anfang, pass auf Dich auf. Aber schön schreiben kannst Du, liest sich gut. Grüße von Wanja, Raphael und Lutz! Wir hatten wunderschöne 2 Wochen Ferien und in 7 Tagen geht es nach Dänemark! Bis bald,
    Sandra T.

    • Hallo Sandra,

      das stimmt. So locker ist es nicht. Aber langsam beginnt es mehr Spaß zu machen.
      Genießt eure Zeit in Dänemark!

      LG Samuel

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