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Neue Freunde und Feinde - samuelontour.com

Nach meinem Treffen mit den zwei Bikern geht es weiter. Am Vormittag des Tages stoße ich auf einen kleinen verlassenen Welpen, der abgemagert im Schatten eines alten Anhängers liegt. Das ganze macht einen etwas traurigen Eindruck auf mich. Als ich mich ihm nähere schaut er etwas schüchtern und apathisch weg.

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Doch nicht so schnell. Ich habe noch ein gutes Leinsamenbrot, das mir jemand im Sai Baba Ashram in Putthapartie geschenkt hat. Tut mir Leid Peter, dass das jetzt in einem Hundemagen landet, aber der Kleine scheint einfach zu hilflos. Und kaum wedle ich mit der Packung vor seiner Nase herum, habe ich auch schon seine volle Aufmerksamkeit.

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Tapfer mapft sich das Hündchen durch die zwei Scheiben und rollt sich dann erst einmal überglücklich auf den Rücken.

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Tja, und jetzt? Soll ich ihn mitnehmen? Gottseidank bewahrt der Hund mich vor einer solchen Entscheidung. Denn nach ein paar Minuten trottet er einfach weg.

Die Welt scheint irgendwie noch zu groß für den kleinen Hosenpupser.

Danach muss ich mich erst einmal mit den weniger erfreulichen Dingen des Reiseradlebens abgeben. Ein aufdringlicher Motorradfahrer beginnt mir zu folgen. Ich bremse nach einem Kilometer und sage ihm, er solle doch bitte mal weiterfahren. Und dann geht es los. Erst will er Hände schütteln, was ich aber, da eh schon genervt, energisch ablehne.

Ob ich den nicht sein Freund sein will, kommt da die nächste Frage. Hallo? Sind wir hier im Kindergarten? Ich negiere wieder und wiederhole nochmal, dass er weiterziehen soll. Daraufhin sagt sein Beifahrer zu mir, ich solle doch nett zu ihm sein, er ist betrunken. Was zum Teufel? Was macht der Depp dann auf einem Motorrad?

Das Ganze geht so noch ein bisschen weiter und irgendwann fahre ich einfach los, in der Hoffnung er würde mir nicht weiter folgen. Denkste! Er klebt weiter an meiner Rechten und schreit mir zu, „Stop! Stop! Stop!“ und „I looove you!“. Da platzt mir endgültig der Kragen. Ich brülle ihm ein „F*** you“ gefolgt von zwei nicht weniger lautstarken „P*** offs“ entgegen.

Das ganze zeigt auch erst einmal Wirkung. Er drückt aufs Gas und fährt davon. Leider aber nur erst einmal. Ein paar hundert Meter weiter sehe ich ihn wieder. Er lehnt an einem Baum und spielt mit seinem Penis herum! Ich denke mir nur, nicht dein Ernst oder? Dabei schaut er, ob ich irgendeine Reaktion zeige. Diesen Gefallen tue ich ihm aber nicht. Gottseidank hat dieser Stuss dann ein Ende, als ich in die nächste Stadt Chikhli eintauche.

Dort spüre ich meinen hungrigen Magen. Etwas zum Essen muss her. Ich schaue mich ein bisschen um, da stoppt ein Motorradfahrer neben mir. Ein freundlicher Herr fragt mich, was ich denn mache? Ich antworte ihm, dass ich etwas zum Essen suche, am Beste Reis.

Und jetzt ist erst einmal meine Glücksfee am Werk. Ich werde von dem Fremden auf ein Thali in einem Hotel eingeladen. Klasse!

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Er arbeitet an einer Schule der Stadt und spricht gut Englisch. Wir unterhalten uns eine Weile dann frägt er mich, wo ich denn heute übernachten werde? Da ich das nicht weiß, lädt er mich gleich noch zu sich ein. Ja, die Glücksfee macht heute wohl mal wieder Überstunden.

Leider wird aber daraus nichts, da seine Hausfrau nicht da ist um das Gästezimmer herzurichten. So bringt mich der Inder stattdessen zu einem Hotel eines Freundes. Das Zimmer kostet 200 Rupies, aber nicht für mich. Ja richtig, mein neuer Freund spendiert mir das Zimmer und kein Widerstand hilft. Inder sagen oft, Gäste sind Gott und manche nehmen das sehr ernst.

Am Abend holt er mich dann ab und wir gehen zusammen mit einem Freund von ihm nochmals Essen. Ich habe Reis und Rotti mit etwas Auberginenzeug.

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Was ein Tag. Ich lasse mich am Abend müde ins Bett fallen, entzückt von all der Gastfreundschaft.

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Datum: 22. Januar 2016

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