![\"K1600_DSCN5791\"](\"https:\/\/samuelontour.com\/wp-content\/uploads\/2016\/03\/K1600_DSCN5791.jpg\")
<\/a><\/p>\nAm Nachmittag jedoch fahre ich abermals an Indern, diesmal eine Gruppe Bauarbeiter, vorbei, die mich zum Anhalten bewegen m\u00f6chte. Wieder will ich nicht, da es einfach zu viel ist. Da greift mich einfach ein st\u00e4mmiger Bauarbeiter und h\u00e4lt mich an. Jetzt koche ich aber wieder. So sehr, dass ich das Ganze fast zum Eskalieren bringe. W\u00e4ren nicht die die anderen Bauarbeiter gewesen, w\u00e4re zischen mir und dem, der mich angehalten hat wohl eine Schl\u00e4gerei entbrochen. Die Nerven liegen nun mal blank und sowas ist dann eben das i-T\u00fcpfelchen.<\/p>\n
Sp\u00e4ter bin ich wieder abgek\u00fchlt, da f\u00e4hrt er auf einem Traktor an mir vorbei. Und er ist anscheinend auch abgek\u00fchlt. Er h\u00e4lt und entschuldigt sich, dann geben wir uns beide die H\u00e4nde und er f\u00e4hrt wieder weiter.<\/p>\n
Am sp\u00e4ten Nachmittag entdecke ich noch einen Haufen Kinder am Stra\u00dfenrand, die auf Karton einen gro\u00dfen Erdhaufen runter rutscht. Sie lachen und grad Spa\u00df scheint es zu machen.<\/p>\n
Am Abend fahre ich in die Stadt Agra ein. Ich stolpere \u00fcber ein Schild, das sagt, \u201e4km to Taj Mahal\u201c. So ein Zufall! Ich hatte eigentlich nicht vor, das Taj Mahal zu besuchen. Aber jetzt, wo es zuf\u00e4lligerweise so nah vor meine Nase gesetzt wird, muss ich es ja fast anschauen. Das mache ich auch dann am n\u00e4chsten Morgen.<\/p>\n Danach radle ich wieder weiter. Am Stra\u00dfenrand sehe ich mehr und mehr getrocknete Kuhfladen, wahrscheinlich zum Feuermachen.<\/p>\n Am Nachmittag stoppe ich in einem Dorf, da robbt etwas Schwarzes auf mich zu. Das Schwarze ist eine H\u00fcndin und sie robbt, da sie beide Hinterbeine nicht mehr bewegen kann. Mein Herz ist sofort von Mitgef\u00fchl erf\u00fcllt, ich kaufe ihr zwei Packungen Kekse. W\u00e4hrend ich diese an sie verf\u00fcttere, kommen mehr und mehr Dorfbewohner. Was ich mache, passt so gar nicht in ihr Weltbild und so fangen sie an \u00fcber mich Witze zu machen und mich auszulachen. \u201eWarum ich ihr denn nicht auch gleich meine Schlafmatte schenke?\u201c Best\u00fcrzt und traurig \u00fcber das fehlende Empathieverm\u00f6gen verlasse ich das Dorf wieder.<\/p>\n Weit komme ich aber nicht. Nach ein paar Kilometern ist Ende Gel\u00e4nde aufgrund eines Plattens. Ich schiebe das Rad noch zu einer Tankstelle, dann mache ich mich an die Reparatur. Es dauert nicht lange, da bin ich umringt von einer Gruppe Schaulustigen. Zwei davon k\u00f6nnen aber gut Englisch und so kann ich mich wenigstens ein bisschen unterhalten.<\/p>\n Die Sonne war schon bei Reparaturstart am Untergehen und jetzt ist es fast dunkel. Doch ich habe Gl\u00fcck im Ungl\u00fcck. Der Tankstellenwart bietet mir einen Schlafplatz bei der Tankstelle an. So schlafe ich in einem kleinen Zimmer zusammen in einem Bett mit drei Tankstellenangestellten. Klingt unangenehm, ist mir aber zigmal lieber als jedes Hotel aufgrund der warmen Gastfreundschaft der Angestellten.<\/p>\n Ganz so warm geht es am n\u00e4chsten Morgen leider nicht weiter, die Fr\u00fch bringt eine Eisesk\u00e4lte mit sich. Ich friere mir fast meine Finger ab, als ich starte, gerade da ich meine langen Handschuhe verloren habe. Daf\u00fcr wabern aber wundersch\u00f6ne Nebelschleier dicht \u00fcber die Felder.<\/p>\n Am Mittag dann schon wieder der n\u00e4chste Platte. Entweder der Reifen wird alt oder ein Stein ist drinnen. Das Problem diesmal: ich bin Mitten in einer Stadt und \u00fcberall wo ich halte, bin ich gleich umringt. So schiebe ich mein Rad in irgendeine Nebengasse und repariere es in einem Hinterhof eines Inders, aber trotzdem nicht ganz alleine.<\/p>\n F\u00fcr die Nacht nehme ich mir dann am Abend in einer kleinen Stadt ein Zimmer. Am n\u00e4chsten Morgen geht es dann weiter und \u00dcberraschung, es regnet!<\/p>\n Regen, das hatte ich seit meinen Tagen im Iran nicht mehr. Und so ist die Freude gro\u00df, den feuchten Bekannten einmal wieder zu treffen.<\/p>\n \u00dcber den heutigen Tag treffe ich wieder und wieder auf Polizeisperren. Die Stra\u00dfe ist dann komplett gesperrt und der Umweg geht \u00fcber die \u00f6rtliche M\u00fcllhalde.<\/p>\n Auch als ich am Abend in der Stadt Najibabad ankomme ist \u00fcberall Polizei zu sehen. Und nicht nur das, auch so gut wie alle Hotels sind voll. In einem Hotel erkl\u00e4rt sich jedoch ein Angestellter bereit, mir bei meiner Suche zu helfen. Wir klappern weitere Hotels ab. Eines hat ein Zimmer frei. W\u00e4hrend mein Helfer mit dem Chef wegen anderen Sachen im B\u00fcro verschwindet, lasse ich mir die Zimmer zeigen. Die Zimmer sind sehr schmutzig, mit braunen und gelben Flecken auf den Betten. Beidem Angestellten erkundige ich mich noch um den Preis. Mit ernster Miene beugt er sich zu mir und nennt 1.500 Rupie. In seinen Augen war bereits zu erkennen, dass er mich nur abziehen will, sie strahlen richtig eine Unehrlichkeit aus. Ich lasse mir aber nichts anmerken und nicke nur ernst zur\u00fcck. Da er so glaubt mich in der Tasche zu haben, erh\u00f6ht er gleichmal auf 2.000 Rupie.<\/p>\n Auch der Chef kann sp\u00e4ter nichts mehr retten, als er den eigentlichen Preis von 600 Rupie nennt. Ich habe bereits entschlossen, hier bleibe ich nicht, diese Leute sind mir zuh\u00f6chst unangenehm. So habe ich zwar kein Zimmer, bin aber auf der Seite des Bauchgef\u00fchls.<\/p>\n Mein Helfer entschuldigt sich f\u00fcr den Zwischenfall, da er mir auch eigentlich eine g\u00fcnstige Bleibe versprochen hat. Er f\u00fchrt mich daraufhin zu einem sich im Bau befindlichen Kaufhaus. In einer Ladeneinbuchtung liegt ein \u00e4lterer Herr vor einem Haufen Decken.<\/p>\n Ich komme hier unter, mit ein paar Arbeitern in der Einbuchtung. Finde ich wieder einmal klasse, da es sich nach Abenteuer anf\u00fchlt. Zudem muss nichts zahlen und daf\u00fcr nur Komfort einb\u00fc\u00dfen. Als Toilette dient eine Mauer auf der gegen\u00fcber liegenden Stra\u00dfenseite.<\/p>\n Am gibt es noch ein kleines Lagerfeuer. Und auf einem kleinen Wasserspender spielt ein knallrotes Handyradio eine vergessene Melodie. Ich k\u00f6nnte zufriedener nicht sein.<\/p>\n Am n\u00e4chsten Tag paddle ich die letzten fehlenden Kilometer nach Rishikesh noch weg.<\/p>\n Dort angekommen suche ich mir ein Zimmer. Ich bleibe f\u00fcr \u00fcber einen Monat dort um mir einen Satsang mit Mooji anzuh\u00f6ren. Mooji ist ein Erleuchteter, der aus Europa f\u00fcr Satsang hierhergekommen ist. Das Ganze ist eine wunderbare Erfahrung.<\/p>\n <\/p>\n Am n\u00e4chsten Morgen geht es eher weniger spannend auf der Hauptstra\u00dfe weiter Richtung Norden. Am Nachmittag jedoch fahre ich abermals an Indern, diesmal eine Gruppe Bauarbeiter, vorbei, die mich zum Anhalten bewegen m\u00f6chte. Wieder will ich nicht, da es einfach zu viel ist. Da greift mich einfach ein st\u00e4mmiger Bauarbeiter und h\u00e4lt mich an. Jetzt […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":1662,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_monsterinsights_skip_tracking":false,"_monsterinsights_sitenote_active":false,"_monsterinsights_sitenote_note":"","_monsterinsights_sitenote_category":0},"categories":[1,66,123],"tags":[],"yoast_head":"\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a> <\/a> <\/a> <\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a><\/p>\n<\/a> <\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a> <\/a><\/p>\nDatum: 03. Februar 2016 - 08. Februar 2016<\/pre>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"