![\"K1600_DSCN4909\"](\"https:\/\/samuelontour.com\/wp-content\/uploads\/2016\/03\/K1600_DSCN4909.jpg\")
<\/a><\/p>\nAm sp\u00e4ten Nachmittag erreiche ich die Stadt und nehme mir ein Zimmer. Um einen Blogeintrag hochzuladen, suche ich noch ein Internetcaf\u00e9 auf. Das Besondere passiert aber auf dem Weg nach drau\u00dfen. Ein Inder mit seinem Freund grinst mich nett an und kommt drau\u00dfen auf mich zu. Erst denke ich mir, nicht schon wieder. Ich stehe etwas auf Kriegsfu\u00df mit Ann\u00e4herungen der Inder. Es ist einfach zu viel.<\/p>\n
Der Inder ist aber ganz aufgeregt. Nach einem Selfie platz es aus ihm mit einem noch dickeren Grinsen heraus: \u201eYou are the first foreigner in my life!\u201c (\u201eDu bist der erste Ausl\u00e4nder in meinem Leben!\u201c)<\/p>\n
Und es freut ihn sichtlich einen Ausl\u00e4nder zu sehen, sein Gesicht strahlt regelrecht. \u201eMan, man\u201c, denke ich mir nur. Unglaublich, dass er noch nie einen Ausl\u00e4nder gesehen hat. So verstehe ich die Inder, die sich mir andauernd n\u00e4hern ein bisschen besser.<\/p>\n
Da er mir sehr sympathisch scheint, nehme ich auch an, als er mir die Stadt zeigen will. Auf seinem Motorrad geht es quer durch Latur. Wir halten an mehreren St\u00e4nden und er erkl\u00e4rt mir, was was ist und probieren hier und da was. So habe ich auch gleich Abendessen.<\/p>\n Danach will er mich noch unbedingt seiner Familie vorstellen. So geht es durch dunkle und einsame Gassen in irgendeinen Stadtteil von Latur. Gef\u00e4hrlich, so ganz allein auf dem Motorrad eines Fremden? Eigentlich ja. Ich kann Menschen aber mittlerweile recht gut einsch\u00e4tzen und so verl\u00e4uft alles wunderbar. Am Ende kann mich das Treffen wieder ein bisschen mit der indischen Neugierde vers\u00f6hnen.<\/p>\n Am n\u00e4chsten Morgen steht mein indischer Freund sogar noch extra fr\u00fch auf, um mich zu verabschieden. Am Stra\u00dfenrand esse ich Fr\u00fchst\u00fcck, dann lasse ich Latur hinter mir.<\/p>\n Ein paar Kilometer in den Tag werde ich von einem Lehrer am Stra\u00dfenrand zu seiner Schule eingeladen. Ich bleibe dann dort l\u00e4nger als geplant. Erst durchl\u00f6chern mich die Lehrer mit Fragen, dann stelle ich mich auch noch den Sch\u00fclern vor. Sie laden mich zwar auch noch zum Mittagessen ein, ich muss jedoch weiter.<\/p>\n Auf der Karte habe ich entdeckt, dass mir ein paar Berge bevorstehen. Deswegen bin ich den ganzen Tag schon etwas schlecht gelaunt und demotiviert. Wer f\u00e4hrt den gerne auf Anstrengung zu? Als ich dort aber ankomme finde ich eine wunderbare Stra\u00dfe und Aussicht vor. Wegen wenig starker Steigung rase ich die H\u00e4nge hoch und runter. Letztlich ist mir das St\u00fcck viel zu schnell vorbei. Das ist mir mal wieder eine Lehre. Wie unn\u00f6tig der Miesepeter, nur wegen einer faschen Vorstellung.<\/p>\n Danach ist es bereits fr\u00fcher Nachmittag. Die n\u00e4chste Stadt w\u00e4re noch leicht zu erreichen, die \u00fcbern\u00e4chste vielleicht auch noch m\u00f6glich. Aber ich w\u00e4re aber wohl kein Samuel, wenn ich mich nicht f\u00fcr die \u00dcbern\u00e4chste entschiede. Also los, ranklotzen ist angesagt, \u00fcber die Hauptstra\u00dfe m\u00fcsste ich gut vorankommen.<\/p>\n Hauptstra\u00dfe? Ich muss dieses Statement nach Stadt Nr. 1 ziemlich schnell in \u201eindische Hauptstra\u00dfe\u201c verbessern. Denn nach Hauptstra\u00dfe sieht die Buckelpiste, die mich erwartet kaum aus. Die ganze Stra\u00dfe ist ein einziges Schlagloch, was sich f\u00fcr mehrere Kilometer durch die Landschaft zieht. Und im meinem Nacken sitzt mir die frech schnell sinkende Abendsonne.<\/p>\n Die einkehrende Dunkelheit zwingt mich knapp 10 Kilometer vor meinem Ziel zur Aufgabe. Was jetzt machen? Ich habe Gl\u00fcck im Ungl\u00fcck und stolpere geradewegs \u00fcber einen kleinen Tempel. Sein Antlitz regt zwar erstmal andere Assoziationen in mir, aber ich werde w\u00e4rmstens empfangen. Mir wir ein \u00e4u\u00dferst luxuri\u00f6ses Zimmer zugewiesen, sogar mit eigener Dusche.<\/p>\n Die Haushaltsfrau f\u00e4ngt an ein paar Chiapatti \u00fcber dem Feuer zu machen und der Priester des Tempels l\u00e4dt einen befreundeten und pensionierten Englischlehrer ein, damit wir uns ein bisschen unterhalten k\u00f6nnen. So gastfreundlich wird man nicht oft empfangen. Wir essen dann gemeinsam zu Abend, plaudern ein bisschen und der Englischlehrer k\u00fcndigt an, dass er morgen in der Fr\u00fch noch einmal vorbeikommen wird um mich ein St\u00fcck zu begleiten. Das ist mir zwar gar nicht so recht, aber vielleicht ist es f\u00fcr den Mann ein kleines Abenteuer und so lasse ich ihm den Spa\u00df.<\/p>\n Gesagt getan. Am n\u00e4chsten Morgen steht er p\u00fcnktlich vor dem Tempel und wir brechen gemeinsam auf. Er spendiert mir ein Fr\u00fchst\u00fcck am Wegesrand und nach einiger Zeit kommen wir an seinem Haus vorbei. Das will er mir unbedingt zeigen. So folge ich ihm und bekomme gleich nochmal ein zweites Fr\u00fchst\u00fcck von seiner Frau serviert. Ja, so l\u00e4sst es sich leben.<\/p>\n Da mir heute grimmselig ist, nehme ich dann das Angebot des Lehrers doch ein bisschen zu bleiben dankend an und entscheide erst am n\u00e4chsten Morgen wieder los zu fahren. Ganz stolz zeigt er mir noch sein Rad. Das hat ungew\u00f6hnlicher Weise eine gute Gangschaltung. Vor ein paar Jahren hat er es einem ausl\u00e4ndischen Photographen abgekauft.<\/p>\n Am n\u00e4chsten Tag in der Fr\u00fch gibt es noch ein sch\u00f6nes Fr\u00fchst\u00fcck von seiner Frau. Dann brechen wir auf, diesmal zu dritt. Ein weiterer Freund von ihm begleitet uns noch. Wir trennen uns schlie\u00dflich gegen Mittag und es geht abermals allein weiter, durch wundersch\u00f6ne sonnige und trockene, steppenartige Landstriche in denen frei einzelne B\u00e4ume stehen.<\/p>\n Am Abend stellt sich ein wiedermal die Frage: wo \u00fcbernachten? Ich greife tief in meine Trickkiste und kucke bl\u00f6d und ahnungslos in der Gegend rum. Es braucht nicht lange, da habe ich auch schon Erflog. Neben mir h\u00e4lt ein Motorradfahrer und spricht mich an, was ich denn hier mache?<\/p>\n Der Motorradfahrer weckt auch mein Interesse. Er spricht au\u00dferordentlich gut Englisch und hat seine Royal Enfield mit Reisetaschen beladen. Ich suche einen Schlafplatz, antworte ich ihm. Er meint, dass er das Selbe tue und in etwa einem Kilometer eine Art Hotelanlage w\u00e4re.<\/p>\n Dort angekommen, k\u00f6nnen wir aushandeln, dass er ein Bett im Schlafsaal nimmt und ich kostenlos im Zelt \u00fcbernachten kann. Wobei ich dann aber in meinem Schlafsack auch im Schlafsaal schlafe, da wir diesen ganz f\u00fcr uns alleine haben. Sp\u00e4ter erz\u00e4hlt er mir, dass er normalerweise niemanden einfach so anspricht, aber ich habe so ahnungslos in der Gegend umhergeguckt. Tja, ich sage ja. Meine Trickkiste ist tief.<\/p>\n Wie sich herausstellt, hat er mit seiner Royal Enfield bereits ganz Indien bereist. Au\u00dferdem l\u00e4uft er noch Ultramarathon. Wahnsinn! Ich reise ja auch und liebe laufen ebenso! Wir verstehen uns klasse und reden \u00fcber alles M\u00f6gliche. Er ist sogar schon mit Scott Juraz gelaufen! Der vegane Vorzeigel\u00e4ufer, der erst letzten den Rekord auf einem ber\u00fchmten, quer durch die USA verlaufenden Trail gebrochen hat! Wow! Meine Reise findet er genauso wow.<\/p>\n Da das Hotel an dem zweitgr\u00f6\u00dften Kratersee der Welt liegt, schauen wir am Abend dort auch noch vorbei.<\/p>\n Am n\u00e4chsten Morgen gesellt sich sogar noch ein weiterer Biker zu uns dazu. Er hat auch schon ganz Indien bereist und bietet mir seine Hilfe im Fall des Falles an. Es tut gut endlich mal wieder andere Reisende zu treffen. Beide teilen den Spirit f\u00fcr das Reisen und haben auch ein bisschen Abenteuerlust im Blut.<\/p>\n Des weitere wollte ich noch kurz die unregelm\u00e4\u00dfigen Blogeintr\u00e4ge entschuldigen. Ich bin jetzt f\u00fcr Satsang mit jemandem namens Mooji f\u00fcr einen Monat in Rishikesh und es ist einfach andauernd etwas los. Ich hoffe, ich komme bald wieder mehr zum Schreiben. Meine Videos kommen daf\u00fcr etwas regelm\u00e4\u00dfiger.<\/p>\n <\/p>\n Am n\u00e4chsten Morgen geht es dann weiter. Das Ziel des Tages ist die etwas gr\u00f6\u00dfere Stadt Latur und etwa 80 km entfernt. Der Weg dorthin ist wenig angenehm, auf dem Highway bei viel Verkehr. Immerhin ist das der k\u00fcrzeste Weg rein und wieder raus. Am sp\u00e4ten Nachmittag erreiche ich die Stadt und nehme mir ein […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":1457,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_monsterinsights_skip_tracking":false,"_monsterinsights_sitenote_active":false,"_monsterinsights_sitenote_note":"","_monsterinsights_sitenote_category":0},"categories":[1,66,123],"tags":[],"yoast_head":"\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a><\/p>\n<\/a> <\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a> <\/a> <\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a><\/p>\n<\/a> <\/a> <\/a> <\/a> <\/a> <\/a><\/p>\nDatum: 18. Januar 2016 - 22. Januar 2016<\/pre>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"