Kurz nach der Stadt, in der ich heute übernachtet habe, komme ich nochmals am gestrigen Tatort vorbei. Die frei kleinen Welpen sitzen immer noch neben ihrer toten Mutter. Leider kann ich nichts machen und ziehe weiter, meines Weges.

Der Weg führt mich nach kurzer Zeit an einem kleinen Stand vorbei. Ein Inder brät dort über dem Feuer Maiskolben. Lecker!

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Ich gönne mir zwei und beobachte, was um mich herum passiert. Es parken einige gute Autos da, die Musik spielen und einige teuer gekleidete Inder essen auch Maiskolben. Ich denke mir, dass es wahrscheinlich Inder einer höheren Kaste sind. Und ja, das Kastensystem gibt es immer noch in Indien. Ich hätte gestern erst, als ich mir ein Hotelzimmer genommen habe, meine Kaste angeben sollen. Ein anderer Inder hat dem Hotelinhaber dann erklären müssen, dass es sowas in unseren Ländern nicht gibt. Na wie geht denn sowas? Das wir da nicht im Chaos versinken? Sogar in Schulen müssen Kinder stets ihre Kaste angeben.

Danach geht es erst einmal Berg auf durch einen herrlich schönen Wald. Mir gefallen Laub- und Nadelwälder ja deutlich besser als die Palmenhaine. Und so ist das rauf gepaddele zwar Anstrengung für den Körper, aber Nahrung für die Seele.

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Den Rest des Tages verbringe ich etwas ereignislos auf der Autobahn. Der Höhepunkt sind noch drei weitere Maiskolben.

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Über die Nacht nehme ich mir dann ein Zimmer in der Stadt Dewas. Am nächsten Morgen mache ich dann noch ein paar Besorgungen, dann geht es wieder weiter.

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Ich bin gerade ein paar Kilometer gefahren, da stehen zwei Inder mit ihrem Motorrädern neben der Straße und winken mir zu, ich solle doch anhalten. Da das andauernd passiert fahre ich natürlich weiter. Die beiden Inder schwingen sich auf ihre Motorräder und folgen mir. „Stop, police, stop!“, heißt es da. Sie zeigen auf eine Schrift, die „Police“ sagt und auf ihren Motorrädern steht. Ja ja, Sticker kann ich mir auch auf mein Rad kleben. Ich halte kurz an und frage nach ihrem Polizeiausweis, doch als nur die Frage kommt, wie viel denn mein Rad gekostet hat, lasse ich die Fakepolizei hinter mir und fahre einfach weiter.

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Während des Tages finde ich noch einen coolen Tempeleingang.

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Am Abend fahre ich in eine kleinere Stadt ein. Als ich mich gerade umgucke, wo ich denn ein Zimmer finden könnte, spricht mich ein Inder an, sein Boss will, dass ich rüber komme. Etwas lustlos folge ich. Doch ich werde überrascht. Anstatt der immer gleichen Fragen, hilft mir sein Boss. Er besitzt einen Traktorladen, scheint recht wohlhabend und spricht gut Englisch. Mit seiner Hilfe finde ich ein günstiges Hotel.

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Am Abend lädt er mich auch noch zum Essen bei seinem Onkel ein.

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Über den nächsten Tag hinweg geht es wieder weiter nach Norden.

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Am Nachmittag stoppe ich an einem kleinen Essensstand an dem es runde frittierte Teigtaschen gibt.

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Da in meinen Radlermagen mittlerweile eine ganze Menge passt, hole ich einmal nach und dann noch einmal und so weiter. Die herumstehenden Inder fangen schon beim dritten Mal an zu lachen. Die siebte und letzte Teigtasche bekomme ich dann unter viel Gegacker geschenkt.

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Am Abend finde ich ein tolles Hotel, günstig aber mit Wifi. Das einzige, was mir ein bisschen komisch vorkommt: der Heilige, dem das Ganze gewidmet ist, ist auf allen Bildern komplett nackt zu sehen. Warum auch immer?

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Über den nächsten Tag geht es wunderschöne rote, wüstenartige Landstriche.

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Auf dem Weg entdecke ich auch eine große Gruppe Affen.

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Um die Mittagszeit herum, winkt auf einmal ein Inder auf der anderen Straßenseite energisch mit den Händen, dass ich stehen bleibe. Ich bekomme solche Aufforderungen jedoch andauernd und um voranzukommen mache ich so keine Anzeichen anzuhalten. Da sprintet der Inder auf die andere Straßenseite und greift mir in meinen Lenker. So unerwartet verliere ich fast die Kontrolle über mein Rad. Da es in mir eh schon brodelt, kocht es jetzt über. Was ihm den einfiele? Er will schon zum Gegenschlag ausholen, da winken ihn seine Freunde zurück.

Am Abend fahre ich in eine Stadt namens Gwalior ein. Kaum bin ich im Stadtgebiet, trifft mich fast der Schlag. Die Gassen sind viel zu schmal für die Massen an Verkehr, die durch die Stadt fließen. Das Ganze ist ein Gehupe und eine Hektik, dass man gleich einen Herzkasper bekommt.

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Für die Nacht suche ich mir wieder ein Hotel. In Nordindien wurde ich bisher weniger als im Süden eingeladen. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich mehr auf Hauptstraßen gefahren bin.

 

Datum: 26. Januar 2016 - 02. Februar 2016

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